Gabriele Paulsen
Nessita GmbH, Hamburg
Dr. Barbara Müller
BGW, Delmenhorst

Sexuelle Sehnsucht als Belastung in der Pflege – Praxisbeispiele und Erkenntnisse

Erotische Bedürfnisse im Alter sind etwas ganz Natürliches und doch ist der Zugang zu diesem Doppeltabu oft schwer. Fragen zu sexuellen Übergriffen formulieren, eine Definition finden und Lösungsansätze für Mitarbeiter und Bewohner erarbeiten ist Aufgabe der Institution.

Pflegende mit den täglichen Herausforderungen wie, Personalmangel, strukturellen Problemen und nicht zuletzt den ganz persönlichen Widersprüchen, wie Schuld, Scham und Ekel sind auch in diesem Bereich häufig sehr belastet und überfordert, da sowohl verbale als auch physische Übergriffe ganz unterschiedlich wahrgenommen werden. Wie grenze ich mich in der Pflegebeziehung ab und welche Unterstützungsmöglichkeiten gibt es? Die eigene Sozialisation prägt unsere Werte und Normen, welche wiederum unser Handeln bestimmen. Dadurch wird Abgrenzung zur Profession in der Pflege. Geschehnisse in der Praxis brauchen den geschützten Raum, um Handlungsleitlinien in Form von Fallbesprechungen zur Gefährdungsbeurteilung von Bewohner und Personal erarbeiten und implementieren zu können. Strukturierte Vorgehensweisen können bereits im Einarbeitungskonzept zur Vorbereitung und Information der Mitarbeiter festgelegt werden. Vertrauensvolle Gesprächsführung zur Verbesserung der internen Kommunikationsstruktur und Kontakt zur BGW als Unterstützung sind zu unser aller Sicherheit unabdingbar. Beim Austausch auch über den Umgang mit Menschen mit Demenz wird stets deutlich, dass das Thema Sexualität im Alter in verschiedenen Situationen immer wieder ein wichtiges und häufig brisantes ist. Mit den Anwesenden diskutieren wir, wie wir im Alltag mit folgenden Fragen zur Sexualität im Alter umgehen können: