Forum 2

Dr. Annett Horn: Gesundheit von Mitarbeitern in der stationären Langzeitversorgung und Möglichkeiten der Gesundheitsförderung

Die Arbeitsbedingungen von Pflegekräften in der stationären Langzeitversorgung sind geprägt durch vielfache Belastungen, die negative Auswirkungen auf deren Wohlbefinden und den Gesundheitszustand haben (können). Mitarbeiter stationärer Pflegeeinrichtungen stehen daher zunehmend im Fokus von Programmen und Handlungshilfen, die im Rahmen des betrieblichen Gesundheitsmanagements (BGM) Belastungen minimieren und Ressourcen fördern sollen. Fraglich ist, ob vorliegende Konzepte aus anderen Arbeitsumfeldern zu den veränderten Rahmenbedingungen in der stationären Langzeitversorgung passen? Um effektive, passgenaue Interventionskonzepte entwickeln zu können, wurden im Rahmen eines internationalen Kooperationsprojektes eine Analyse der für diesen Versorgungsbereich typischen Belastungsfaktoren und Ressourcen, die sich auf die Gesundheit der Mitarbeiter auswirken, durchgeführt.

Die Ergebnisse dieser standardisierten schriftlichen Befragung bestätigen den starken Einfluss von Zeitdruck und Arbeitsintensität auf das Wohlbefinden und die Arbeitszufriedenheit der Mitarbeiter einerseits und die Versorgungsqualität andererseits. Die analysierten Daten zeigen jedoch auch, dass es einigen Pflegeeinrichtungen trotz insgesamt problematischer Rahmenbedingungen gelingt, ein Arbeitsumfeld zu schaffen, dass sich positiv auf die Gesundheit, das Wohlbefinden und die Arbeitszufriedenheit ihrer Mitarbeiter auswirkt. Hierbei spielen insbesondere die Qualität der sozialen Beziehungen innerhalb der Mitarbeiterschaft, die Vereinbarkeit von Arbeit- und Privatleben sowie eine gelungene Führung und Arbeitsorganisation eine wichtige Rolle.

Ulla Vogt: Führungsaufgabe Gesundheitsförderung

Die Berufsgenossenschaft BGW hält ein breites Angebot für Führungskräfte bereit – es reicht von der Beratung des „Unternehmers“ zur Organisation des Arbeitsschutzes bis hin zu einem Einzelcoaching, wenn er oder sie ihr persönliches Auftreten im Kollegenkreis verändern möchte. Der Workshop führt Sie durch die große Vielfalt des Angebotes und verknüpft die einzelnen Module. Damit Sie besser auswählen können, welchen Weg zur Gesundheitsförderung sie einschlagen.

Der Aspekt „Führung“ ist ein zentraler Bestandteil von Prävention und Gesundheitsförderung. Schon in den späten 90er Jahre konnte die BGW in einer Studie über die stationäre Altenpflege die Relevanz guter und gesunder Führung zeigen. Führungskräfte nehmen ihren Krankenstand mit, konnte schon VW in einer internationalen Studie zeigen – setzt man jemand in eine andere Abteilung, folgt ihm sein Krankenstand. Doch was macht eine „gesunde Führung“ aus? Wir gehen dem ein wenig nach.

Es beginnt bei den bestmöglichen Arbeitsbedingungen – auch und gerade bei knappen Mitteln. Dann gilt es Beruf und Familie/ Freizeit in eine Balance zu bringen, leistungseingeschränkte Beschäftigte mit zu nehmen, das Team zu entwickeln, achtsam in Einzelgesprächen zu bleiben … Die Fülle all dieser Aspekte bietet die BGW Ihnen in einzelnen Modulen. Heute gibt es vier offene spezielle Führungsseminare, Einzel- und Gruppencoaching, ein Personalentwicklungsprogramm sowie eine Organisationsberatung – alle mit dem Schwerpunkt „Führung“. Und davon ausgehend Möglichkeiten der Vertiefung einzelner Themen wie Licht, Lärm, Organisation, Konflikt, Gewalt und Aggression, B.E.M. etc. Eine Welt der Prävention und Gesundheitsförderung, die es zu entdecken gilt.

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