Plenum 7

Detlef Friedrich, Geschäftsführer contec GmbH, Bochum: Quartierspflege – eine Chance für Pflegende wieder im Mittelpunkt zu stehen?

Die Quartiersentwicklung rückt im Hinblick auf den demographischen Wandel ins Zentrum der kommunalen Pflegepolitik. Ziel der Politik ist es, für ältere und hilfebedürftige Menschen durch barrierefreie Wohnformen und gut vernetzte Strukturen von Unterstützungs- und Pflegeangeboten die Wohnsituation so zu gestalten, dass ein Umzug ins Pflegeheim möglichst spät erfolgt oder gar vermieden wird. Die heutige Trennung von ambulant und stationär in der Pflegeversicherung fördern keine hybriden Wohn- und Versorgungskonzepte.

Aber nicht nur die demographische Veränderung erfordert neue Versorgungskonzepte im Quartier. Diese sind auch notwendig, um mit neuen Wegen sich den Herausforderungen eines drastischen Pflegekräftemangels zu stellen, der in den kommenden Jahren noch weiter zunimmt.

Ein Weg in die richtige Richtung zeigen neue Versorgungsmodelle, die seit einigen Jahren in den Niederlanden die Pflege dort neu geprägt haben. Im Kern stehen hierbei die Selbstbestimmung und Selbstwirksamkeit der Pflegenden durch die Förderung der Selbstständigkeit und Selbstversorgung der zu Pflegenden. Hierbei werden die nachbarschaftlichen Unterstützungssysteme im Quartier gefördert und eingebunden. Die Rolle der Pflegenden im Case und Care Management verändert sich. Erfolgsmodell bilden auch neue – agile – Organisations- und Rollenmodelle ohne explizite Teamführung, die in den Niederlanden zu einer hohen Mitarbeiter- und Kundenzufriedenheit führen.

Was sind die Erfolgsfaktoren diesen quartiersorientierten Pflegeansatz. Was bedeutet „Keep it simple“ und was können wir generell von diesem Ansatz für die Pflege lernen ? Was bedeutet es, wenn Pflegende wieder im Mittelpunkt stehen.

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