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Dr. Annett Horn: Gesundheit von Mitarbeitern in der stationären Langzeitversorgung und Möglichkeiten der Gesundheitsförderung

Die Arbeitsbedingungen von Pflegekräften in der stationären Langzeitversorgung sind geprägt durch vielfache Belastungen, die negative Auswirkungen auf deren Wohlbefinden und den Gesundheitszustand haben (können). Mitarbeiter stationärer Pflegeeinrichtungen stehen daher zunehmend im Fokus von Programmen und Handlungshilfen, die im Rahmen des betrieblichen Gesundheitsmanagements (BGM) Belastungen minimieren und Ressourcen fördern sollen. Fraglich ist, ob vorliegende Konzepte aus anderen Arbeitsumfeldern zu den veränderten Rahmenbedingungen in der stationären Langzeitversorgung passen? Um effektive, passgenaue Interventionskonzepte entwickeln zu können, wurden im Rahmen eines internationalen Kooperationsprojektes eine Analyse der für diesen Versorgungsbereich typischen Belastungsfaktoren und Ressourcen, die sich auf die Gesundheit der Mitarbeiter auswirken, durchgeführt.

Die Ergebnisse dieser standardisierten schriftlichen Befragung bestätigen den starken Einfluss von Zeitdruck und Arbeitsintensität auf das Wohlbefinden und die Arbeitszufriedenheit der Mitarbeiter einerseits und die Versorgungsqualität andererseits. Die analysierten Daten zeigen jedoch auch, dass es einigen Pflegeeinrichtungen trotz insgesamt problematischer Rahmenbedingungen gelingt, ein Arbeitsumfeld zu schaffen, dass sich positiv auf die Gesundheit, das Wohlbefinden und die Arbeitszufriedenheit ihrer Mitarbeiter auswirkt. Hierbei spielen insbesondere die Qualität der sozialen Beziehungen innerhalb der Mitarbeiterschaft, die Vereinbarkeit von Arbeit- und Privatleben sowie eine gelungene Führung und Arbeitsorganisation eine wichtige Rolle.

Dr. Karin Töpsch: Führungsaufgabe Gesundheitsförderung

Gesunde und motivierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind eine Grundvoraussetzung für Qualität und professionelle Arbeit. Psychische und physische Belastungen prägen heute allzu oft den Alltag von Pflegekräften: nicht selten finden sich Einzelne oder auch ganze Teams an der Grenze der Belastbarkeit.

Führungskräfte haben es mit in der Hand, ein gutes Arbeitsklima zu schaffen und gesunde Arbeitsbedingungen zu gestalten, zum einen durch ihr persönliches Führungsverhalten, aber auch, indem sie die gesundheitlichen Ressourcen im Team wahrnehmen und nutzen, persönliche Kompetenzen stärken, Arbeitsbedingungen verbessern und das Gesundheitsverhalten positiv beeinflussen. Gesundheitsfördernde Führung kann also einen wesentlichen Unterschied ausmachen.

Gesundheitsfördernde Führung bedeutet aber auch, als Führungskraft die eigene Gesundheit im Blick zu behalten. Nur wer für sich selbst sorgt und die eigene Rolle als Führungskraft klar definiert hat, kann sich auch für die Gesundheit anderer stark machen.

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